SELF-LOVE

Julia von Inspired by big Dreams ist diese Woche unsere Gastautorin und berichtet in diesem Beitrag über einen vollkommen unerwarteten Weg zur lang ersehnten Liebe und Selbstliebe.
 
Wir wollen gerne mehr Mut, weniger Angst, mehr Zufriedenheit,weniger Scham, mehr Freude, weniger Selbstzweifel, mehr Liebe und vor allem wollen wir mehr Selbstliebe …
 
Trifft das auf dich zu? Auf mich definitiv. Bis ich in Hypnose eine vollkommen verrückte und zugleich tief befreiende Begegnung mit meiner verstorbenen Mutter hatte. Seitdem will ich nicht mehr mehr oder weniger vom Leben und von bestimmten Gefühlen. Was ich stattdessen will und warum diese unerwartete Sache für mich zum wichtigsten Fundament für jede Form der Liebe und auch der Selbstliebe geworden ist, möchte ich heute gerne in diesem Gastpost für WOMOM mit dir teilen. Ich glaube, in dieser Community ist diese, für mich sehr persönliche und bewegende, Geschichte gut aufgehoben.
 
Ich war von Aussen betrachtet immer erfolgreich. Meine Selbständigkeit als Grafikdesignerin und Markenberaterin lief durchgehend gut, ohne große Akquise. Irgendwann habe ich ein kleines Studio aufgebaut, mit dem ich mittelständische Kunden gemeinsam mit Freelancern betreut habe. 2013 kam dann die erste eigene Firma dazu. Nach dem mutigen Schlussstrich 2016 und den überwundenen Gefühlen des Scheiterns, folgte auch gleich meine zweite Firma. Mein Herzensprojekt Locally Inspired — faire & nachhaltige Shoppinginspiration.
 
Ich hatte nicht nur im Beruf, sondern auch in meinem Leben, alles was man sich nur wünschen konnte. Warum ich dir das erzähle? Weil sich in meinem Inneren ein ziemliches Kontrastprogramm angespielt hat. Nicht die ganze Zeit. Aber immer dann, wenn der Druck von Außen zugenommen hat und ich mir selbst mit meinen Ansprüchen nicht mehr gerecht werden konnte.
 
Der Tornado ließ sich einfach nicht beruhigen..
 
Depressive Stimmungen, tiefe Zweifel, unbestimmte Angst, quälende Unsicherheit, schlaflose Nächte. Ein Klos im Hals und ein unerträglicher Druck auf der Brust. Mit all dem, bin ich jeden Morgen aufgewacht. Weil mein objektives Leben, mein Außen damit allerdings überhaupt nichts zu tun hatte, wollte ich endlich und einfach nur die FREUDE und LIEBE empfinden, von der ich doch wusste, dass sie meinem Leben angemessen wären. Auch wenn ich es noch so sehr wollte. Mein Innen wollte nichts von der äußeren Schönheit sehen. Der Tornado ließ sich einfach nicht beruhigen. Nach fünf Jahren Therapie, kramen in der Vergangenheit und vier Jahren Coaching, hatte ich anscheinend immer noch nicht die eine Sache in meinem Leben überwunden. Den frühen Tod meiner Mutter. Die ewige Suche nach der Trauer, die ich einfach nicht finden und empfinden konnte.
 
Meine Mutter ist gestorben als ich viereinhalb Jahre war, nach einer Krankheit die 4 Jahre dauerte. Darüber wurde zu Hause nicht viel gesprochen. Das habe ich in meinen Therapien dann nachgeholt. Bis ich regelmäßig an diesen Punkt kam: Ja und jetzt? Müsste jetzt nicht endlich mal alles gut sein, nach ewigen Jahren kramen, sprechen und verstehen? Meine Mutter war in meinen Gedanken immer die Verbündete, der Anker und vor allem die Liebe, die ich mir für mich und für mein Leben so sehr gewünscht hatte. In den vielen Auseinandersetzungen mit mir Selbst, mit meiner Familie, mit meinem Leben und meinem Beruf, war sie in meinen Gedanken immer da. Obwohl ich sie kaum kannte, da sie durch ihre Krankheit wenig bei uns war. Sie musste die Liebe sein, die ich mir so sehr gewünscht habe in meinem Leben. Auch zu mir Selbst.
 
Tiefe Dankbarkeit, wohltuende Ruhe und Traurigkeit vermischten sich mit leiser Freude und … Liebe..
 
Die Hypnosesitzung, in der ich meine verstorbene Mutter nach so langer Zeit, genau 30 Jahre später traf, war schockierend, verstörend, unfassbar. Zugleich war es aber auch das Befreiendste, das ich jemals in meinem Leben erlebt habe. Danach habe ich gesucht und ich hätte es mit meiner Logik NIEMALS gefunden. Mein Körper befand sich inzwischen das dritte mal in Trance und in tiefer Entspannung im Zimmer von Brigitte. Sie wurde mir für meine innere Zerrissenheit und meine undefinierte Angst empfohlen. Mein letzter Strohalm, um diese „Problemgefühle“ endlich zu besiegen: Hypnose. Wir gehen auch in dieser Hypnose wieder in ein imaginäres Zimmer, wo ich diesmal meine Mutter treffe. Aus dem Off höre ich Brigitte, wie sie mich immer wieder fragt: „Was willst du ihr gerne sagen?“ Ich stammle etwas vor mich hin von Liebe und von meiner Traurigkeit, dass sie nicht da ist. Aus dem Off von Brigitte wieder die Frage: „Was willst du ihr noch sagen?“ Plötzlich rinnen mir Tränen über meine Wangen und ein riesiger Druck baut sich in meinem ganzen Körper auf. Ich spreche mit gepresster Stimme: „Das kann ich nicht sagen, das geht nicht!“ … und doch kann ich dem Druck nicht länger standhalten. „Ich HASSE dich!“ Ein Fluss der Tränen, die auch jetzt während ich das schreibe wieder über meine Wangen rollen, überkommt mich. Nachdem ich es einmal ausgesprochen hatte, war der Schwall kaum aufzuhalten. Ich konnte nicht aufhören damit. Es kam klar und deutlich aus mir heraus. Sowohl aus meinem realen Körper und Mund, der in Trance lag. Als auch aus meinem Körper und Mund, der an einem unbestimmten Ort, meiner verstorbenen Mutter gegenüberstand. Es kam glasklar aus mir heraus. Immer und immer wieder. „Ich hasse dich. Ich hasse dich dafür, dass du mich alleine gelassen hast. Ich hasse dich dafür, dass du nicht für mich da warst, für die Angst die ich durchleben musste, für das Unverständnis, das ich ohne dich erleiden musste. Ich hasse dich, Ich hasse dich, ich hasse dich …“ Als die Welle dieses Gefühls endlich abebbte. Kleiner wurde.
 
Bis irgendwann nichts mehr davon übrig war, passierte etwas Magisches. Plötzlich entspannte sich mein gesamter Körper, meine ganze innere Welt und mich überkam eine neue, diesmal sanfte Welle von innerer und äußerer Ruhe. Darauf folgte erneut eine Welle von Gefühlen. Sie schwappten wieder vollkommen unerwartet über mich. Tiefe Dankbarkeit, wohltuende Ruhe und Traurigkeit vermischten sich mit leiser Freude und … Liebe. Da war plötzlich alles, wonach ich so lange verzweifelt gesucht hatte. Da war die Liebe zu mir selbst, zu meiner Mutter, zu meiner Familie. Da war die Trauer, die Vergebung, das Mitgefühl. Alles verschütte unter einem Haufen von Angst und vor allem Wut. Gefühle von einem kleinen Mädchen, das seine Mutter viel zu früh verloren hatte.
 
Wir müssen damit aufhören, manche Gefühle als schlecht und andere als angemessen und erstrebenswert zu betiteln.
 
Die Wut einer erwachsene Frau. Sie war unfähig an diese Gefühle zu kommen. Wie auch, wenn objektiv betrachtet doch alles immer in Ordnung war? Wie auch, wenn alle sagen, dass FREUDE und LIEBE zu empfinden angemessener wäre, als diverse andere Gefühle zu haben? Das muss aufhören! Wir müssen damit aufhören, manche Gefühle als schlecht und andere als angemessen und erstrebenswert zu betiteln. Das ist der Grund warum so viele Menschen unter Depressionen, Angst, Unsicherheit und Krankheit leiden. Weil wir bestimmte Gefühle in unserem Leben haben wollen und manche einfach nicht schicklich sind. Wir wollen all diese Gefühle und Emotionen weder haben, noch dürfen und sollten wir sie haben. Mir ist heute vor allem eines klar: Alle Gefühle, die da sein dürfen, bleiben für kurze Zeit und gehen danach auch wieder. Die Angst vor dem Fühlen ist groß, ich weiß. Aber wir können und sollten Sie überwinden, weil dort die Liebe ist, nach der wir alle suchen.
 
Wir können uns nicht selbst Lieben, solange wir die Angst und die Wut, die jeder von uns in sich trägt, nicht zulassen. Ehrliche Liebe ist bedingungslos und nimmt an was ist. Alles. Egal was es ist. Nur wenn wir unsere Wut, unsere Angst, unser Chaos, unsere Unsicherheit, unsere Energielosigkeit, unsere Krankheit, unsere totale Überforderung akzeptieren, annehmen und dann durchleben, kann daraus eine Selbstliebe entstehen, die nicht anstrengend, aufgezwungen oder aufgesetzt ist.Ich glaube, dass Gefühle oft tief sitzen. Dazu muss kein Familienmitglied früh gestorben sein. Dazu reicht ein kleines verletztes Mädchen, in welchem Alter auch immer. Wir holen uns für so viele Dinge professionelle Hilfe. Warum nicht auch für unsere Gefühle? Ich wünsche mir nichts mehr, als dass das aufhört. Dieser Druck und die Unterdrückung von so vielen wunderbaren Gefühlen, die wir alle einfach nur haben. Wir sind sie nicht. Aber wir haben sie. Jeder hat sie. Alle.
 
Es gibt eine so wunderbare Geschichte aus dem Zen dazu: Stell dir vor du hast 5000 Kinder. Die eine Hälfte hat Namen wie Liebe, Mitgefühl, Wohlwollen, Selbstliebe, Großzügigkeit, Mut… Die andere Hälfte trägt Namen wie Angst, Wut, Neid, Scham, Ungeduld, Selbstmitleid, Überforderung, Traurigkeit … Nur weil wir die eine Hälfte nicht haben wollen, wegsperren und ablehnen, werden sie immer ALLE unsere Kinder sein. Wir haben über viele Generationen verlernt unsere Kinder zu lieben. Ich bin unendlich dankbar, dass mir Brigitte als Reisebegleiterin in mein Unterbewusstsein, so sehr geholfen hat. Sie hat mir dabei geholfen, über den unerwarteten, aber ehrlichen Weg durch meine Wut hindurch, die Liebe zu finden, nach der ich so lange gesucht habe.
 
Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn du deine Gedanken und Gefühle zu dem Thema mit mir teilst.
 
L O V E  — Julia
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